100 Jahre Musikverein
Vereinsgeschichte
Die Trachtenkapelle Würtingen blickt auf eine über 100 jährige Vereinsgeschichte zurück.
Auf dieser Seite findet Ihr Auszüge aus unserer 100 jährigen Vereinsgeschichte, liebevoll zusammengestellt und recherchiert von unserem Jimmy. Die Texte stammen dabei aus der Laudatio unseres Stefans anlässlich unseres Jubiläumsabends am 19.11.2022
Ich habe einen Traum – Ich möchte eine Musikkapelle gründen! Vermutlich mit diesem Ansatz, hatte der Schuhmachermeister und spätere Dirigent Gottlob Werz seine Idee in die Wirklichkeit umgesetzt und noch einige Musikbegeisterte Würtinger dazu motivieren können, Ihre Instrumente zu packen um zur Gründung des Musikvereins Würtingen vor fast genau 100 Jahren, am 20.11.1922 zusammen zu kommen.
Schon an Weihnachten 1922, gut einen Monat nach der Gründung spielte die kleine Kapelle Weihnachtslieder im Ort – wie es heute noch in St.Johann von den Musikvereinen gelebt wird! Mit verschiedenen Aktivitäten , wie z.b. die Saaleinweihung der Gasthäuser Lamm und Hirsch in Würtingen, das erste Wertungsspiel – damals noch Preisspiel genannt, in Kirchentellinsfurt oder das mitgestalten eines Feuerwehrfestes am 13. Mai 1928 hatte sich der Verein am Ortsleben beteiligt.
1938 übernahm Johannes Stärk den Taktstock der Kapelle, wobei schon 1939 die Vereinstätigkeit wegen allgemeiner Interessenlosigkeit eingestellt wurde, die Musiker spielten nur noch an Beerdigungen, Januar 1940 wurde der Verein stillgelegt!
1960 hat man Peter Schneid aus Reutlingen als Dirigent verpflichtet, da die Busverbindung von Reutlingen nach Würtingen in dieser Zeit ausgesprochen schlecht war, musste der Kapellmeister vor jeder Probe mit dem Auto abgeholt und wieder nach Hause gebracht werden! (Des warad au no Zeida, gell wolfi!!) 1961 gab der Musikverein Platzkonzerte in Bleichstetten, Lonsingen und Ohnastetten, diese Idee war für uns Anlass genug solche Konzerte wieder in unserem Jubiläumsjahr durchzführen. 1962 hatten die Würtinger Musikanten erstmals eine Jugendkapelle! Der Zimmerermeister Fritz Brendle fragte den Dirigenten – ob es auch möglich sei dass Mädchen in der Kapelle mitspielen können – was bis dahin nicht möglich war, nach der Zusage des Dirigenten kam Annemarie Brendle (heute Baumann) als erstes Mädchen in die Musik.
1969 wurde Hartwig Röhl als Dirigent verpflichtet, die legendären Auftritte bei den Weinfesten in Rothenbach sowie in Bockenheim zählten wohl zu den spektakulärsten Aktionen seiner Zeit, mit einer Rundfunkaufnahme in der Sendung des SWR – mit dem Titel Ohr am Rohr - hatte die Kapelle ihre ersten Auftritt vor großem Publikum, 1977 fand zum ersten mal das Kirbe Fest - allerdings nicht mit den heutigen Ausmaßen, am Backhaus statt!
Mit der Verpflichtung von Hans Gauger zum neuen Dirigent schlug die Kapelle 1978 einen neuen Weg ein! Eine stattliche Anzahl von insgesamt 33 aktiven Musikerinnen und Musiker spielten in der Kapelle, 1980 wurde auch eine Rundfunkaufnahme bei der Volksmusik Hitparade, mit einem Interview von Willi Sailer und Hans Kazmeier ausgestrahlt, 1984 trat die Kapelle zum ersten mal mit einem Gesangstrio auf!
Vorstand wurde 1992 Claus Dollinger, Karl Schnitzler war Dirigent bis 1996! Karl und seine Frau Ruth waren nicht nur musikalisch sehr stark in unserem Verein verwurzelt, sehr gerne waren sie bei unseren jährlich stattfindenden Skifreizeiten im Montafon mit dabei, 1992 feierte die Kapelle Ihr 70 jähriges Vereinsjubiläum mit einem Konzertabend, an dem die befreundete Kapelle Engetried das Programm mitgestaltet hat, in dem selben Jahr wurde der Verein als e.V. eingetragen. In dem Jahr 1997 feierten wir unser 75 jähriges Jubiläum, verbunden mit dem Kreismusikfest. In diesem Jahr verabschiedeten wir unseren Karl Schnitzler in den Dirigentenruhestand
Die Vorstandschaft hat 1998 gewechselt, Claus Dollinger hörte auf, neu gewählt wurden Sonja Mayer und Uli Werz, eine neue Ära brach für uns an, erstmals eine Frau mit am Ruder! Maßgeblich prägten Sonja und Uli auch die Vereinsgemeinschaft der Würtinger Vereine, an dem alle zwei Jahre stattfindenden Dorfhock hat sich unser Uli sehr stark eingebracht. Wir spielten z.B. 2001 am Cannstatter Volksfest den traditionellen Umzug, 2008 gestalteten wir die Marbacher Hengstparade musikalisch mit.
Frank Zuber aus Deizisau folgte auf Stefan Baum, unter Franky wurde wieder mehr Wert auf
Böhmisch – Mährische Musik gelegt, wobei uns seine legendären Undla bis heute verfolgen, einmal
gelernt – ist immer drin!! Mit Franky nahmen wir das zweite mal am Oktoberfestzug in München teil!
Seit 2017 schwingt Wolfgang Landerer bei uns den Tacktstock. Der bislang noch nicht aufgegeben hat, uns mit einer gefühlten stoischen Ruhe und Gelassenheit, sämtliche Stilrichtungen näher zu bringen. Nicht immer so ganz zum Wohlgefallen der Musiker, die sich doch eher in Ihrer Komfortzone bewegen wollen! Wolfi wir sind froh dass wir dich haben!
Die Vorstände des Vereins
| 1922-1929 | Wilhelm Gauger |
| 1929 | Wilhelm Mistele |
| 1934 | Bürgermeister Paule |
| 1950 | Bürgermeister Gottlieb Brendle |
| 1952-1966 | Wilhelm Mistele |
| 1967 | Ohne 1. Vorstand |
| 1968 | Hans Kazmaier |
| 1992 | Claus Dollinger |
| 1998 | Sonja Mayer und Uli Werz |
| 1999 | Sonja Mayer und Stefan Werz |
| 2010 | Sonja Mayer und Uli Werz |
| Seit 2019 | Stefan Werz |